13. Juli 202431. August 2024

Confessing Weakness

In Kooperation mit der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst Salzburg

In den künstlerischen Arbeiten Philipp Guflers verbinden sich vergangene und gegenwärtige Stränge vulnerabler Lebenswelten. Seine detaillierte Auseinandersetzung mit Bildern und Geschichten, ausgehend von Archiven, Radio- und TV-Aufzeichnungen, Literatur und Popkultur, erweist sich als sensible Strategie, verschiedene Beziehungsweisen zu erforschen. Dafür arbeitet Gufler mit diversen Narrationen und Medien wie Siebdruck auf Stoff oder Spiegel, Film, Performance und Künstler*innenbuch.

Die Einzelausstellung Confessing Weakness in der Landesgalerie Kunst im Traklhaus versammelt zentrale Arbeiten des Künstlers in denen er jenseits von einfachen Identitäts- und Rollenzuschreibungen eine sorgsame Auseinandersetzung mit den soziokulturellen Mechanismen und historischen sowie politischen Ereignissen erprobt, die für nonkonformistische Sexualität und Geschlechtlichkeit stehen. Durch seine langjährige Arbeit mit mit selbstorganisierten Archiven, wie dem Forum Queeres Archiv München (FQAM), deckt Philipp Gufler unbekannte Erzählungen und Perspektiven.

In seinen Werken versteht der Künstler Geschichte und Identität als dynamische Konzepte schwankender Einschreibungen und Verflechtungen. Zentral für seine Praxis ist ein persönlicher Zugang, der sich in seiner künstlerisch-aktivistischen Auseinandersetzung gezielt mit den Widersprüchen in der Dokumentation chronistischer Ereignisse und historischer Persönlichkeiten beschäftigt. Dabei verhandelt Philipp Gufler auch seinen Körper als Subjekt zahlreicher Einschreibungen und somit das Risiko der eigenen Verwundbarkeit.

Philipp Gufler lebt und arbeitet in Amsterdam und München. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und nahm an den Residenzprogrammen De Ateliers in Amsterdam (2015-17), Skowhegan School of Painting & Sculpture in Maine (US) (2019), Delfina Foundation in London (2021) und Launch Pad LaB in Champagne-Mouton (FR) (2023) teil. Er ist seit 2013 aktives Mitglied am selbst-organisierten Forum Queeres Archiv München (DE).

Er ko-kuratierte die Ausstellungen Exzentrische 80er: Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt im Lothringer 13, München; Kunsthaus Hamburg (DE); Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten, Berlin (2022-23) und organisierte die Ausstellung Substitutes im W139 in Amsterdam (2023).

Offizielle Termine

Finissage: Samstag, 31. August 2024, 12:30 Uhr
Screening Gespräch mit Albert Knoll (2023), 25 Min.

anschließendes Gespräch mit Philipp Gufler (Künstler, Amsterdam), und Conny Felice (HOSI Salzburg).

Im Film begleitet der Künstler Philipp Gufler den Historiker Albert Knoll zu den zentralen Orten seiner archivarischen und vermittelnden Tätigkeit. Ausgehend von Knolls Arbeit für das Forum Queeres Archiv München (FQAM) sowie die KZ-Gedenkstätte Dachau, wird die Verfolgung queerer Menschen im Nationalsozialismus und die moderne Archivarbeit beleuchtet. Der Film thematisiert die emotionale Bedeutung privater Archive sowie die Bewahrung und Aufarbeitung langer vernachlässigter Geschichten.

 

 

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